Zum Konzert am 13. Dezember 1992 in Stuttgart


    

     Stuttgarter Nachrichten, 15. Dezember 1992     

Das "russische" Konzertwochenende beim Projekt "Europa im Aufbruch"

Ein epischer Schwanengesang

     

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Man fand sich extremen menschlichen Grenzerfahrungen ausgesetzt beim "russischen Wochenende" der Internationalen Hugo-Wolf-Akademie, das zugleich die Halbzeit der Reihe "Europa im Aufbruch" bildete. Mit Spannung wurde Dietrich Fischer-Dieskaus Interpretation der Michelangelo-Lieder (1974) von Schostakowitsch erwartet. Die elf Sonette sprechen vom Triumph der Lüge über die Wahrheit, von der Mißachtung des Künstlers durch die Mächtigen. Thematische Bezüge und programmatischer Ausdruck (wie in den Hammerschlägen des achten Sonetts oder in engelhaft-naiver Deutung der Unsterblichkeirt des letzten) treten eher sparsam auf. Fischer-Dieskau (67), in beglückendem Einvernehmen mit Hartmut Höll, verfügt eindrucksvoll über alle Register der Klage, Hoffnung und Verzweiflung.

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Helmuth Fiedler

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     Stuttgarter Zeitung, 19. Dezember 1992     

Den Opfern Stalins gewidmet

Hugo-Wolf-Akademie auf europäischer Wanderung

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Fasziniert von der Schönheit und Tiefe der Gedanken, von der Schlichtheit, Leidenschaft und Kraft ihrer Aussagen machte sich der bereits schwerkranke Schostakowitsch an die Vertonung verschiedener Gedichte und Sonette Michelangelo Buonarottis. Für die Stimmigkeit lyrischer, tragischer und dramatischer Verse ist noch immer einer der richtige: Dietrich Fischer-Dieskau, mit Hartmut Hölls Assistenz am Flügel.

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Leu

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