Zum Konzert in Berlin am Sonntag, 19. April 1953, 11.00 Uhr.   

    

Lieder nach Goethe-Texten von Schubert und Wolf sang Dietrich Fischer-Dieskau zugunsten der Ostflüchtlinge in der Städtischen Oper. Die Liedausdeutung dieses Sängers hat einen Grad der Vollkommenheit erreicht, die dem Rezensenten die Superlative geradezu in die Feder zwingt. In Schuberts "Meeresstille" macht er die Stille hörbar, und er vermag es, selbst eine vergleichsweise abgesungene Nummer wie "Erlkönig" mit einer fiebernden, quasi-expressionistischen Spannung so aufzufüllen, daß sie gewissermaßen den Reiz einer Neuentdeckung gewinnt. Auch seine Wolf-Interpretation setzt Maßstäbe, an denen gemessen vieles Bewährte als durchschnittlich erscheint. Die Übereinstimmung zwischen dem Sänger und seiner Begleiterin, Hertha Klust war vollendet. Zugaben über Zugaben.

H. Ko.

Quelle leider unbekannt

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