Zum Konzert in Berlin, Titania-Palast am 3. Februar 1950
"Dietrich Fischer-Dieskau
Eichendorffs Dichtungen gaben den Grundakkord. Aus einer inneren Verbundenheit
mit dem Romatiker, wie sie heute nur wenigen gegeben sein dürfte, gestaltet
Reihard Schwarz-Schilling seine Lieder. Versunkenkeit des Schaffens führt
ihn zu erhabener Schwermut oder löst sich in gemütlicher Heiterkeit,
die ihn einen ebenso echten wie edlen Volkston finden läßt. Diesen
Komponisten deswegen zum Neoromantiker abstempeln, hieße, die bewußte
Schlichtheit verkennen. Leider erlag Fischer-Dieskau bei den Schumann-, Hugo
Wolf- und Pfitzner-Liedern der Gefahr, nur das sehnsüchtig oder schmerzvoll
Träumerische der Werke klingen zu lassen, was ihm allerdings die Möglichkeit
bot, ständig sein wundervolles Piano und mezza voce auszuspielen. Die überdezente
Begleiterin, Hertha Klust, begünstigte die Auffassung auch noch, so daß
das balladenhafte und männliche Element erheblich zu kurz kam."
Berliner Musikbericht, Jahrgang 4, 2. Februarheft 1950, Seite
94 (Autor unbekannt)
(eruiert und mitgeteilt von Jonas Olejniczak, im Rahmen seiner musikwissenschaftlichen
Arbeit 2010)
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